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Fakultät Kunst- und Sportwissenschaften

Das Bachelorstudium gliedert sich bei uns in verschiedene Bereiche - dazu gehören die Kulturanthropologie des Textilen, Technologie, Produktion und Textilwirtschaft, Textildidaktik sowie die Gestaltung. Was die einzelnen Bereiche jeweils beinhalten erfahrt ihr im Folgenden.
 

Die Kulturanthropologie ist ein wissenschaftliches Fach, das sich mit der Erforschung der Menschheit hinsichtlich ihres kulturellen Zustandes befasst. Dabei wird von einem umfassenden und wertfreien Kulturbegriff ausgegangen, der alle Formen und Prozesse des menschlichen Zusammenlebens einbezieht: Die Art und Weise wie Menschen miteinander leben, arbeiten, sich beschenken, sich kleiden, usw. wird insofern als eine Frage der Kultur und des kulturellen Verhaltens verstanden.

Die Kulturanthropologie versucht die Vielfalt der kulturellen Verhaltensweisen von Menschen zu untersuchen, Erklärungen anzubieten und Zusammenhänge aufzuzeigen. Dazu analysiert sie das Alltägliche und Außeralltägliche in der Vergangenheit und der Gegenwart der Menschen, indem sie das scheinbar Normale und Selbstverständliche ebenso in den Blick nimmt, wie das Besondere und Unregelmäßige. Untersuchungen finden zum Beispiel anhand von sogenannter "materieller Kultur" statt, also den Dingen und Objekten, mit denen Menschen sich umgeben. Aber auch die "immaterielle (nichtgegenständliche) Kultur" bietet viele Gelegenheiten das Handeln von Menschen zu betrachten. Gemeint sind damit z.B. Traditionen oder Wissensbestände, wie gemeinsame Geschichten, Ideen, Wertvorstellungen, usw.

In diesem Zusammenhang eröffnet sich für die Kulturanthropologie ein breites Themenspektrum, das unter anderem die folgenden Themen betrifft: Körper, Geschlecht, Identität, Fremdheit, Globalisierung, Nation, Migration, Ethnizität, Kommunikation, Medien, Urbanität, Umwelt, Familie, Verwandtschaft, Politik, Religion, Wirtschaft, usw. Aufgrund der weiten thematischen Verflechtung geht die Kulturanthropologie interdisziplinär, also fächerübergreifend im Austausch mit den Methoden und Theorien anderer Disziplinen, vor.

Am Seminar für Kulturanthropologie des Textilen der TU Dortmund ist das Textile der Dreh- und Angelpunk der Lehre und Forschung und so richtet sich die Aufmerksamkeit der Kulturanthropologie hier besonders auf die vielfältigen Beziehungen zwischen Menschen und ihren textilen Sachkulturen, wie z.B. ihrer Bekleidung. Es wird beispielsweise untersucht, wie Kleidung als unmittelbar am Körper getragenes Objekt und als gesellschaftliches Darstellungsmedium bei der Formung von sozialen Beziehungen und Gruppen bedeutsam wird.

Im Bachelorstudium geht es darum, textile Erscheinungsformen (z.B. das Reformkleid, den Minirock, die Heavy-Metal-Kutte,...) und die mit ihnen zusammenhängenden Handlungsweisen zu untersuchen. Dabei ist nicht nur von Interesse, wie diese Dinge aussehen, sondern auch wie und warum sie derart hergestellt wurden, welche Bedeutungen und Einflüsse ihnen zugeschrieben werden usw. Zu den oben genannten Themen treten für die Kulturanthropologie des Textilen daher die folgenden Themen hinzu: Textil-, Mode- und Bekleidungsgeschichte, Textilien in Kunst und Architektur, Theorien der Mode, Konsumgeschichte, Technologie, Produktion und Textilwirtschaft, Mode und Medien, Museen und Sammlungen, Jugendkulturen und außereuropäische Kleidungs- und Textilkulturen.

Der Studienbereich Technologie, Produktion und Textilwirtschaft bildet eine Schnittstelle zwischen Fachdidaktik und Fachwissenschaft. In diesem Bereich erwerbt ihr grundlegende Kenntnisse auf dem Gebiet textiler Rohstoff- und Verfahrenskunde und der textilen Wertschöpfungskette. Aus der theoretischen Rekonstruktion von Herstellungsprozessen und der Anwendung universeller textiler Praktiken können Ideen für die didaktische Umsetzung auf zukünftige Berufsfelder hin entwickelt werden.

Inhaltliche Schwerpunkte sind z.B. Gewinnung, Struktur und Eigenschaften textiler Materialien, Herstellungsverfahren, Organisationsstrukturen von Textilbetrieben, Verbrauch und Entsorgung textiler Produkte sowie Ergologie und Technologie in Verbindung mit gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen.

Im Studienbereich Gestaltung geht es in die Praxis: in den Gestaltungsseminaren entwickelt ihr künstlerische Konzepte zu bestimmten Themenschwerpunkten und setzt diese in textile Objekte um. Hierbei könnt ihr meist zwischen verschiedenen Materialien und Techniken wählen. Doch auch eine anschließende Reflexion eures Gestaltungsprozesses und die Vermittlung von Lösungswegen im textilen Arbeiten ist Bestandteil der Textilgestaltung. Wie bin ich vorgegangen? Warum habe ich gerade dieses Material/diese Technik gewählt? Wie könnte ich das später im Schulunterricht einsetzen? Das sind nur einige Fragen, die euer praktisches Arbeiten ständig begleiten.

Im Studienverlauf werden zunächst die Grundlagen der Gestaltung und des Designs vermittelt - innerhalb der Seminare "Freies Gestalten" und "Design des Alltags" werden themenbezogene und performative textile Objekte und Kostüme erarbeitet. Im Mittelpunkt stehen dabei Strategien des Entwerfens, Experimentierens und schließlich der Umsetzung genauso wie die Beschäftigung mit Dingen, Kleidung und Handlungsmustern des Alltags. Im zweiten Gestaltungsmodul "Schnittstellen" findet später eine Vernetzung der Gestaltung mit den anderen Studienbereichen Kulturanthropologie und Fachdidaktik statt - künstlerische und wissenschaftliche Positionen im Hinblick auf die materielle Kultur werden dabei verbunden.

Im fachdidaktischen Studienanteil eignen sich die Studierenden Reflexions- und Vermittlungskompetenzen an, die die Basis für die spätere professionelle Vermittlungsarbeit herstellt. Die Studierenden lernen, fachdidaktische und fachwissenschaftliche, aber auch gestalterische Konzepte und Methoden zu ergründen, zu hinterfragen und auf Problemstellungen adäquat anzuwenden. Darüber hinaus bilden sie ihre analytischen und kommunikativen Fähigkeiten im Kontext unterrichtsbezogener Planungs-, Legitimations- und Innovationsvorgänge weiter aus.

Die Didaktik wendet dabei aber nicht "blind" Methoden an, vielmehr geht es hier um die gezielte didaktische Reflexion textiler Alltagskompetenzen: Wodurch wird die Ausbildung eines "Geschmacks" geprägt? Nach welchen Kriterien wählen Individuen und Gruppen ihre Kleidung? Wie gehen sie mit Kleidung und Körperschmuck um? Was sagt dies über sozioökonomische und -kulturelle Kontexte aus, über Wert- und Normvorstellungen, etc.? Kurzum, Textildidaktik ist keine Gebrauchsanweisung, ihr Ziel liegt in der kontinuierlichen Reflexion, Erweiterung, Aktualisierung und Veränderung der Auseinandersetzung mit textilen Phänomen und textiler Kultur.

Die während des Studiums erworbenen fachdidaktischen, fachwissenschaftlichen und gestalterischen Kompetenzen werden in schulischen Praktika erprobt. Dabei wird die Relevanz des Wissens und der Kompetenzen reflektiert und beurteilt sowie das für die Lehrertätigkeit notwendige pädagogische Selbstvertrauen durch unterrichtspraktische Versuche gestärkt.

Darüber hinaus erwerben die Studierenden Einblicke in außerschulische Handlungsfelder - etwa pädagogische Vermittlung in Museen, Kindergärten, freie Jugendarbeit, Volkshochschulen.
 

Am Seminar für Kulturanthropologie des Textilen kann das Fach Textilgestaltung studiert werden, welches in NRW in der Sekundarstufe I (Hauptschule, Realschule) unterrichtet wird und auch in Sekundar- oder Gesamtschulen angeboten werden kann. Darüber hinaus wird es in Förderschulen unterrichtet (Lehramt Sonderpädagogik).

Das eigenständige Konzipieren und Produzieren textiler Objekte ist zwar oftmals Bestandteil des Textilunterrichts, es geht jedoch explizit nicht darum, repetitiv textile Handwerkstechniken einzuüben und textile Objekte (wie Topflappen und Taschen) zu produzieren. Die unterrichtliche Textilproduktion zielt vielmehr immer auch auf Fragen danach, welche sozialen, ökologischen, kulturellen und wirtschaftlichen Konsequenzen die heute globalisierte Textilproduktion für Verbraucher/innen und Produzenten hat und welche vielfältigen Bedeutungen das Textile in bestimmten kulturellen Kontexten zu unterschiedlichen Zeiten hat und hatte. Die Didaktik der Kulturanthropologie des Textilen fasst alle diese Aspekte im Begriff des "kompetenten textilen Alltagsakteurs" zusammen.

Insbesondere die Auseinandersetzung mit der eigenen vestimentären (also durch Kleidung, Schmuck, Accessoires, Make-Up, Friseuren, etc.) Selbstinszenierung der Schüler/innen bildet einen grundlegenden Bestandteil des Textilunterrichts:

  • Wie bilden sie ihren eigenen Geschmack? Wie kleiden sie sich und warum? Was kommunizieren sie durch ihre Kleidung (bewusst oder unbewusst) an andere? Wo werden Zugehörigkeiten, wo Unterschiede markiert und zu wem? Wie wird Geschlecht, Religion, Kultur, etc. durch Kleidung gekennzeichnet?

Dies und vieles mehr sind Fragen, die zentral für das Fach Textilgestaltung sind und dazu beitragen, Schüler/innen zu verantwortungsbewussten Verbraucher/innen zu erziehen, interkulturelle, soziale und kommunikative Kompetenzen zu entwickeln, sich in der Gesellschaft zu orientieren und aktiv zur kulturellen Gestaltung ihres Lebens und das der Gesellschaft beizutragen.

Im Kern des Faches steht damit explizit die Betrachtung und reflektierte Auseinandersetzung mit Textilem in den unterschiedlichen Lebensweltbezügen der Schüler/innen, in diversen kulturellen Kontexten, hinsichtlich seiner Verwendungsweisen, vielschichtigen kommunikativen Eigenschaften, Produktionsbedingungen und in seinen vielseitigen medialen Repräsentationen (i.e. in digitalen und Printmedien, Film, Fernsehen, Schaufensterpräsentationen, Werbung, uvm.). In diesem Sinne ist das Fach Textilgestaltung ein polyvalentes und interdisziplinäres Unterrichtsfach, das zahlreiche Anknüpfungspunkte und Kooperationsmöglichkeiten mit Kunst, Musik, Geschichte, Gesellschaftslehre/Politik/Wirtschaft, Philosophie/Ethik oder Sachkunde bietet.

Grundsätzlich gibt es vier Möglichkeiten, das Fach im Bachelor zu studieren:

  1. als Lehramts-Studiengang
    1.1 Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschule (HRSGe; Sekundarstufe I):
    Hier kannst du Textilgestaltung als 2. Unterrichtsfach studieren.

    1.2 Förderschulen/Sonderpädagogik (SP; Sekundarstufe I):
    Hier kannst du Textilgestaltung als 2. Unterrichtsfach studieren.

    1.3 Gymnasium und Gesamtschule (GyGe; Sekundarstufe I und II):
    Hier kannst du Kulturanthropologie des Textilen nur in der Fächerkombination Kunst / Kulturanthropologie des Textilen für das Unterrichtsfach Kunst (1-Fach) studieren.
     
  2. als Nebenfach im Studiengang "Angewandte Sprachwissenschaften": Hier heißt das Fach Kulturanthropologie des Textilen
     
  3. als Nebenfach im Studiengang "Angewandte Literatur- und Kulturwissenschaften": Hier heißt das Fach Kulturanthropologie des Textilen
     
  4. als Nebenfach im Studiengang "Erziehungswissenschaft": Hier heißt das Fach Kulturanthropologie des Textilen

Nur die Bachelor-Studiengänge 1.1 bis einschließlich 1.3 ermöglichen es dir, einen entsprechenden Lehramts-Master ("Master of Education"; M.Ed.) zu studieren und anschließend ein Referendariat in deiner studierten Schulform zu absolvieren.

Mit den Bachelor-Studiengängen 2. bis einschließlich 4. kannst du anschließend einen "Master of Arts" (M.A.) in verschiedenen Studiengängen erwerben.
Siehe hierzu auch "15. Auf welche möglichen Berufsfelder bereitet mich das Studium vor?".

Je nachdem, für welchen Studiengang du dich entscheidest, wird unser Fach "Textilgestaltung" oder "Kulturanthropologie des Textilen" genannt.

"Textilgestaltung" studierst du, wenn du einen Lehramts-Bachelor für eine Schulform im Bereich der Sekundarstufe I studierst (Haupt-, Real-, Sekundar-, Gesamt- oder Förderschule).

"Kulturanthropologie des Textilen" studierst du in allen anderen möglichen Studiengängen (siehe hierzu "08. Innerhalb welcher Studiengänge kann ich welches Fach studieren?").

In beiden Fällen dreht sich dein Studium um die Erforschung, Analyse und Reflexion von Fachinhalten (siehe hierzu "03. Was meint "Kulturanthropologie des Textilen"?). Du beschäftigst dich in deinem Studium also z.B. mit Modephänomenen, Stilen, Bekleidungs-, Jugend- und Konsumkulturen und vielem mehr. Zentral ist dabei immer die Frage, was uns Textilien und materielle Dinge über das Leben, (Konsum)Verhalten, die Werte, Einstellungen, etc. verschiedener Gruppen von Menschen und Individuen zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Räumen verraten.

Wenn du Textilgestaltung studierst, sind die Inhalte deines Studiums zusätzlich auf das Unterrichtsfach "Textilgestaltung" konzentriert (siehe hierzu "07. Was soll heute im Unterrichtsfach "Textilgestaltung" vermittelt werden?"). Hier geht es vor allem darum, wie du Fachinhalte (aus der Kulturanthropologie des Textilen etwa) didaktisch aufbereitest, um sie an deine späteren Schüler/innen zu vermitteln. Du erlernst also auch Unterrichtsmethoden, die dir helfen, komplexe Fachinhalte für Schüler/innen verständlich aufzuarbeiten, umzuformulieren und zu präsentieren.

In beiden Fächern gibt es dabei Praxisanteile; d.h. du hast Praxisseminare, in denen du über die Dauer eines Semesters unter einem bestimmten Thema ein oder auch mehrere Kleidungsstück/e, Accessoires, Schmuck und zahlreiche andere textile Objekte konzeptualisiert, umsetzt und (schriftlich) reflektierst. Im Studienfach "Textilgestaltung" fällt der Praxisanteil natürlich höher aus als im Studienfach "Kulturanthropologie des Textilen", um auf das Lehramt vorzubereiten.

1. Wenn du Textilgestaltung in einem Lehramtsstudiengang studierst, hast du folgende Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Fächern:

1.1 Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschule (HRSGe; Sekundarstufe I): studierst du Textilgestaltung als zweites Unterrichtsfach, kannst du es kombinieren mit einem dieser Fächer, die dann dein erstes Unterrichtsfach sind:

  • Chemie
  • Deutsch
  • Englisch
  • Evangelische Religionslehre
  • Katholische Religionslehre
  • Mathematik
  • Praktische Philosophie
  • Sozialwissenschaften

1.2 Förderschulen/Sonderpädagogik (SP; Sekundarstufe I): studierst du Textilgestaltung als zweites Unterrichtsfach, kannst du es kombinieren mit einem dieser Fächer, die dann dein erstes Unterrichtsfach sind:

  • Sprachliche Grundbildung oder Mathematische Grundbildung
    oder
  • Deutsch oder Mathematik

1.3 Gymnasium und Gesamtschule (GyGe; Sekundarstufe I und II): hier kannst du Kulturanthropologie des Textilen nur in der Fächerkombination Kunst / Kulturanthropologie des Textilen für das Unterrichtsfach Kunst(1-Fach) studieren.

2. Wenn du Kulturanthropologie des Textilen in den Studiengängen "Angewandte Sprachwissenschaften", "Angewandte Literatur- und Kulturwissenschaften" oder "Erziehungswissenschaft" studierst, ist Kulturanthropologie des Textilen dein Nebenfach mit eigenen Modulen.

Wenn du später außerschulisch arbeiten möchtest und einen Master of Arts anstrebst, musst du das Fach nicht zwingend auf Lehramt studieren (siehe hierzu"08.Innerhalb welcher Studiengänge kann ich welches Fach studieren?" und "10. Welche Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Fächern gibt es?"). So bereitet dich das Bachelorstudium u.a. auf den ebenfalls bei uns angebotenen interdisziplinären Masterstudiengang "Kulturanalyse und Kulturvermittlung" (www.fk16.tu-dortmund.de/dekanat/de/Studium/Studiengaenge/MA_KUK/index.html) vor.

Arbeitsproben musst du nicht vorlegen. Je nachdem, für welchen Studiengang und für welche Fächerkombination du dich entscheidest, kann es sein, dass du Zugangsvoraussetzungen für andere Fächer erfüllen musst (z.B. eine künstlerische Eignungsprüfung im Fach "Kunst", ein bestimmter Numerus Clausus in "Deutsch/Germanistik" oder einen Sprachnachweis für das Fach "Anglistik/Amerikanistik"). Hierzu informierst du dich bitte eingehend bei den entsprechenden Fächern.

Neben den formalen Zugangsvoraussetzungen, die du für das Studium bei uns erfüllen musst, sollten die folgenden Aspekte auf dich zutreffen, damit du bei uns richtig bist.
Du zeigst

  • Interesse an der Beschäftigung mit gesellschaftlichen Themen, an der eigenen Kultur, an fremden Kulturen im Allgemeinen
  • Interesse für die Beschäftigung mit Textilien, Bekleidung und Mode im Speziellen
  • Interesse für Studienkombination von Wissenschaft, Gestaltung, und Didaktik (Mischung theoretischer, künstlerischer und methodischer Teile im Studium)
  • Motivation, dich einerseits auf die Erlernung von Grundlagen und andererseits auf die Beschäftigung mit Themen einzulassen, die dir wahrscheinlich neu sind
  • Lust, dich längerfristig auf verschiedenen Ebenen mit einem Thema zu befassen
  • Eigeninitiative, Experimentierfreudigkeit und Kreativität beim Entwickeln von eigenen Ideen, Projekten und Fragestellungen
  • Bereitschaft sowohl (unter Anleitung) eigenverantwortlich, wie auch im Team zu arbeiten
  • Kommunikationsbereitschaft und Lust darauf, Themen zu diskutieren und zu hinterfragen
  • keine Scheu vor dem Lesen englischsprachiger Texte

Wenn du dich in der Schule für gesellschaftswissenschaftliche oder künstlerische Fächer wie Ethik, Geschichte, Geographie, Kunst, Philosophie, Politik, Religion, Sozialkunde, Textilkunde interessiert hast, dann wirst du in unserem Bachelorstudiengang viele Anknüpfungspunkte finden.

Solltest du dich dazu in deiner Freizeit beispielsweise für Modeschauen und "fashion weeks", Ausstellungen, Theater, Film, Fotografie, Blogs, Musik und Style, DIY ("Do it yourself") und Recycling, Handarbeit, Kostüme, usw. interessieren, dann bist du bei uns richtig!

Textilgestaltung ist als Unterrichtsfach besonders vielseitig und interdisziplinär angelegt. Das heißt, es bietet zahlreiche Anknüpfungs- und Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Unterrichtsfächern, wie z.B. Gesellschaftslehre, Geschichte, Englisch, Kunst, Sozialwissenschaften, Politik, Philosophie, Ethik oder Erdkunde. Der Grund hierür ist recht einfach: Textilien waren und sind in jeder Kultur und zu jeder Zeit ein unzertrennlicher Teil des menschlichen Lebens - und zwar in fast allen Lebensbereichen von der Geburt bis zum Tod. Gerade deshalb aber denken wir häufig nicht über die Bedeutung oder den Stellenwert des Textilen in unserem Leben nach: Ganz selbstverständlich kleiden wir uns jeden Tag, kaufen, entsorgen, verändern und produzieren selbst textile Dinge. Die Mode nimmt dabei Einfluss auf etliche Bereiche unserer materiellen Kulturen: Von Kleidung, über Elektrogeräte (Smartphones, Laptops, Küchengeräte,...), Einrichtungsgegenstände (Möbel, Dekoration,...) bis hin zu Autos, Architektur, Grafikdesign, Film und selbst Kunst. Mode spielt eine zentrale Rolle dabei, wie wir unser Leben gestalten, wie wir uns anderen mitteilen und wie wir andere wahrnehmen.

Damit bieten sich dem Fach Textilgestaltung zahlreiche spannende Unterrichtsthemen, die sowohl in theoretischen als auch in praktischen Arbeitsprozessen mit Schüler/innen ergründet werden können. Es geht ausdrücklich nicht darum, bloß mit Schüler/innen zu stricken und zu häkeln! Das Fach trägt durch die kritische und (selbst)reflexive Auseinandersetzung mit Konsum- und Kleidungsverhalten, globalen Produktionsprozessen und -bedingungen, Geschlechterkonstruktionen (was ist "männlich", was ist "weiblich" z.B.) dazu bei, Schüler/innen zu verantwortungsbewussten Verbraucher/innen zu erziehen, interkulturelle und kommunikative Kompetenzen zu entwickeln und sich am gesellschaftlichen Leben aktiv zu beteiligen.

Das Bachelorstudium bereitet dich durch den Erwerb wissenschaftlicher, gestalterischer, technischer und didaktischer Kompetenzen auf verschiedene Tätigkeiten in kulturellen, außerschulischen und schulischen Berufsfeldern vor und qualifizierst dich für ein anschließendes Masterstudium. Je nachdem, welchen Bachelorstudiengang du wählst (Lehramt oder Nebenfach Angewandte Sprachwissenschaften, Angewandte Literatur- und Kulturwissenschaften, Erziehungswissenschaft) und wie du deinen persönlichen Schwerpunkt im Studium gestaltest, ergeben sich andere Berufsperspektiven für dich.

Mögliche spätere Arbeitsbereiche finden sich mit einem entsprechenden Masterabschluss im schulischen Bildungswesen (z.B. als Lehrer/in für das Fach "Textilgestaltung"), in der Medien- oder Verlagsbranche, in regionalen oder kommunalen Kultur- und Bildungseinrichtungen (z.B. Museen) oder in der Ausstellungsarbeit. Auf diese außerschulischen Berufsfelder kann euch z.B. auch der ebenfalls bei uns angebotene, interdisziplinäre Masterstudiengang "Kulturanalyse und Kulturvermittlung" vorbereiten. Hier ›› findet ihr dazu mehr Informationen.
 

Textilgestaltung gilt leider nach wie vor als "Bastelfach". Wie ihr oben aber schon erfahren habt, ist die Gestaltung nur ein Bereich des Studiums. Einen weiteren großen Teil (je nach Studiengang sogar den größeren) macht die Fachwissenschaft aus, und hier heißt es: viel lesen und auch schreiben! Und auch das künstlerische Arbeiten in den Gestaltungsseminaren geschieht nicht nur nach "Lust und Laune", sondern muss immer hinterfragt werden (s.o.). Stellt euch also auf ein anspruchsvolles, aber spannendes Studium ein.

Bei uns wird einiges geboten: Projektseminare, in denen ihr selber Ausstellungen konzipieren und auch durchführen könnt, regelmäßige Exkursionen ins In- und Ausland und vor allem überschaubare Gruppengrößen, die es euch ermöglichen, persönlichen Kontakt zu Dozent/innen und Mitstudent/innen zu pflegen. Wenn ihr euch gerne selbst im Fach einbringen möchtet, könnt ihr durch Mitarbeit in der Fachschaft aktiv werden.

Außerdem findet ihr bei uns:

  • Eine große, gut ausgestattete Textilwerkstatt in der die gestalterischen Seminare stattfinden
  • Einen Seminarraum, um Textilien und Fasern unter dem Mikroskop auf Herz und Nieren zu prüfen
  • Diverse Archive und Sammlungen mit denen ihr arbeiten könnt, z.B. ein Printmedienarchiv, eine Sammlung textiler Flächen (Stoffproben), ein didaktisches Archiv und eine Sammlung von Textilien aus aller Welt. Hier ›› findet ihr dazu mehr Informationen.

Das ist kein Problem. Unsere technische Angestellte Frau Paschedag bietet jedes Semester Nähkurse und einen "Nähmaschinenführerschein" an, der für die Studierenden verpflichtend ist. Trotzdem ist es ratsam, sich schon vor Studienbeginn Grundkenntnisse anzueignen (s.u.).
 

Ja, das Seminar für Kulturanthropologie des Textilen unterhält ERASMUS-Verträge mit der Katholischen Universität Mailand und der Estonian Academy of Arts (Estland). Die Uni bietet Fremdsprachenkurse zur Vorbereitung an. Übrigens können auch Praktika im Ausland durch ERASMUS+ gefördert werden! Mehr zu ERASMUS erfahrt ihr hier ››

 

Nachdem du dich offiziell an der TU Dortmund für den Bachelorstudiengang eingeschrieben hast, besuchst du zu Beginn des Semesters in der sogenannten "O-Woche" (Orientierungswoche) die offizielle Einführungsveranstaltung des Seminars für Kulturanthropologie des Textilen (Termin wird auf der Homepage des Seminars bekannt gegeben) und kannst an den informellen Veranstaltungen vom AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss, LINK) und deiner Fachschaft teilnehmen. Hier lernst du deine Kommiliton/innen kennen und kannst dich über die kommenden Termine informieren.

Im ersten Studienjahr, also im ersten und zweiten Semester, erwarten dich zunächst ein fachwissenschaftliches und ein gestalterisches Modul. Das erste Modul umfasst eine Einführung in die Kulturanthropologie des Textilen in Form einer Vorlesung, in der es darum geht, Kleidungs- und Modegeschichte als Kulturgeschichte kennenzulernen. In den beiden anderen Seminaren des Moduls erwirbst du Grundkenntnisse über textile Technologien und Materialkulturen und erlernst grundlegende wissenschaftliche Arbeitsweisen. Seminare finden übrigens im Gegensatz zu Vorlesungen nicht im Hörsaal, sondern in einem Seminarraum statt. Die Gruppen sind kleiner und es wird so ähnlich gearbeitet, wie du das aus dem Schulunterricht kennst.

Das praktische Modul beginnt im zweiten Semester und besteht je nach Studienprofil aus einem oder zwei Textilgestaltungseminaren zu verschieden Themen, in denen du anhand der Konzeption und Inszenierung von eigenen gestalterischen Ideen die Grundlagen der Gestaltung und des Designs kennenlernst.

Na klar! Ein Besuch an unserem Seminar ist eine gute Gelegenheit die TU Dortmund, die Lehrenden, die Studierenden und die Fachschaft kennenzulernen - in vielen unserer Veranstaltungen sind Gäste stets willkommen. Nach einer kurzen Voranmeldung kannst du dich in eine der Vorlesungen setzen oder besuchst ein Seminar aus den Bereichen Didaktik, Gestaltung und Wissenschaft. Hier kannst du einen kleinen Einblick in unser Fach bekommen. Schau einmal in unser aktuelles Vorlesungsverzeichnis (LINK), suche dir eine Veranstaltung aus und nimm Kontakt zu der/dem Dozent/in auf (LINK).

Natürlich kannst du dich auch bei Frau Nada Schroer (LINK), die für die Studienfachberatung zuständig ist, über die Möglichkeiten eines Besuchs informieren. Bitte informiere uns aber so oder so über deinen Besuch, damit du nicht vor verschlossenen Türen stehst und niemanden antriffst.
 

Eine fachliche Beratung mit Fragen zu unseren Bachelorstudiengängen erhältst du bei Frau Nada Schroer (LINK). Schreib ihr deine Fragen per E-Mail oder mache einen Termin mit ihr aus.

Auch die Fachschaft Textil (das ist die studentische Vertretung des Faches – von Studierenden für Studierende) bietet eine Studienberatung an und beantwortet dir auch gerne alle anderen Fragen rund um den Studienalltag (E-Mail).

Allgemeine Fragen zur Einschreibung, zu Fristen und Terminen kannst du bei der Zentralen Studienberatung der TU Dortmund stellen (LINK).

 

Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, sich vor Studienbeginn schon mal mit einigen textilen Techniken auseinanderzusetzen (Nähen, Sticken, Weben, Stricken, Häkeln, Filzen...). So könnt ihr in den Gestaltungsseminaren eure Ideen besser praktisch umsetzen. Wenn ihr euch schon mal fachwissenschaftlich einlesen möchtet, findet ihr hier ›› eine kleine Literaturauswahl.